Rottmann Immobilien

Deckt diese Heizmethode bald 25 Prozent des Wärmebedarfs?

Es ist eine noch kaum genutzte Quelle für Heizenergie, die ein Berliner Entwicklungsprojekt für ein neues Quartier anzapfen möchte. Deutschlandweit könnte die umweltfreundliche Technologie bis zu einem Viertel des Wärmebedarfs decken. Doch die Methode birgt Risiken.
Konkret geht es um tiefe Geothermie. Mit Bohrungen bis zu 5.000 Meter in die Erdoberfläche sollen die dort herrschenden Temperaturen zwischen 95 und 140 Grad ausgenutzt werden. Die Deutsche Immobilien Entwicklungs AG (DIE) plant, mit einem solchen Projekt ein gesamtes Gewerbequartier mit 235.000 Quadratmetern zu beheizen. In einem Kreislauf soll eine Flüssigkeit in die Tiefe gepumpt, dort aufgeheizt und an der Oberfläche als Quelle für grünen Strom und Fernwärme genutzt werden. Vorteilhaft an der Technologie ist, dass sie platzsparend, unerschöpflich und auch in dicht besiedelten Regionen Deutschlands lokal verfügbar ist, etwa in Berlin, Hamburg, im Ruhrgebiet und in München. Deshalb fördert auch der Bund entsprechende Projekte. Doch die Bohrungen sind teuer, können bis zu 7 Jahre dauern und bergen auch Risiken. Teils unzureichende Kenntnisse über den Untergrund machen eine solche Bohrung oft zu einem riskanten Vorhaben. Beispielsweise wurde in Staufen bei Freiburg vor Jahren eine Mineralschicht angebohrt. Diese kam mit Grundwasser in Berührung und dehnte sich aus, was in der Folge für schwere Beschädigungen an Wohnhäusern sorgte. Auch kleinere Erdbeben könnten durch die Bohrungen ausgelöst werden. Dennoch gehen die meisten Experten davon aus, dass die Risiken beherrschbar sind. Ob sich solche Anlagen jedoch auch finanziell lohnen, lässt die DIE AG nun in einer Studie prüfen.

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