Union und SPD feilschen um die künftige Steuerpolitik – mit Folgen für Immobilienbesitzer, Anleger und Erben. Vor allem die SPD will bei Kapitaleinkünften und Veräußerungsgewinnen nachschärfen, stößt damit aber auf Widerstand der Union.
Die Arbeitsgruppe Finanzen der potenziellen schwarz-roten Koalition hat Vorschläge vorgelegt, die Immobilienbesitzer und Kapitalanleger empfindlich treffen könnten. Die SPD will Veräußerungsgewinne bei vermieteten Immobilien auch nach Ablauf der bisherigen Spekulationsfrist von 10 Jahren besteuern – ein Schritt, der Investitionen unattraktiver machen würde. Hinzu kämen mögliche Verschärfungen bei Mieterhöhungen, etwa durch eine gesenkte Kappungsgrenze. Bei Kapitalerträgen steht eine Erhöhung der Abgeltungssteuer von 25 auf 30 Prozent im Raum – betroffen wären auch Kryptowährungen. Die Union wehrt sich gegen viele dieser Pläne, um ihre Wählerklientel nicht zu verprellen. Zugleich fordert vor allem die CSU höhere Freibeträge bei der Erbschaftsteuer, da Immobilienwerte stark gestiegen sind. Ob sich die Pläne durchsetzen, hängt letztlich vom Gesamtkonzept der neuen Bundesregierung ab – bislang sind alle Punkte noch Verhandlungsmasse.
SPD will Spekulationsfrist kippen: Verkaufsgewinne bald nicht mehr steuerfrei?
4 Wochen ago
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