Rottmann Immobilien

CO₂-Pass für Gebäude: Bürokratie-Albtraum aus Brüssel?

Der Gebäuderessourcenpass soll fortan die Ökobilanz eines Gebäudes über die gesamte Lebensdauer festhalten. So zumindest die Idee der EU-Kommission. Im Gegensatz zum jetzigen Energieausweis würde darin dann also nicht nur der Ressourcenverbrauch für den Betrieb eines Gebäudes festgehalten, sondern auch zusätzlich sein Bau. Das könnte in der Praxis zum bürokratischen Albtraum ausufern.
Im Gebäuderessourcenpass, oder „Building Logbook“ im Englischen, müsste dann über die Nutzungsdauer von 50 Jahren errechnet werden, wie groß der CO₂-Abdruck für Bau, Nutzung und Recyclingfähigkeit einer Immobilie ausfallen wird. Zunächst soll das nur für Neubauten gelten, später aber auch für den Bestand ausgeweitet werden. Der Plan der EU wirft aber in der Praxis viel Fragen auf: Was, wenn ein Gebäude länger als 50 Jahre genutzt wird? Wie lässt sich der CO₂-Ausstoß von Baumaterialen seriös beziffern? Wie sollen Hersteller prüfen und dokumentieren – gegebenenfalls sogar rückwirkend –, ob ihr Strom aus nachhaltigen Quellen stammt. Wer soll heute seriös abschätzen, welche Baustoffe in 50 Jahren noch gefragt sind und daher gut recycelt werden können? Auch wenn der Gebäuderessourcenpass in der Theorie gut klingt, dürfte wohl in der Praxis die Bürokratie ausarten und schlussendlich eine weitere Kostensteigerung für Immobilieneigentümer mit sich bringen.

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