Zukunftsszenarien für die Immobilienbranche
Neben Themen wie Digitalisierung, Integration von Künstlicher Intelligenz (KI), ESG-Kriterien, Kreislaufwirtschaft, flexible Wohn- und Arbeitsmodelle und investitionsfreundliche Rahmenbedingungen, werden in der Studie auch zwei dystopische Szenarien wie „Reaktionäres Chaos“ und „Stagnation und Degrowth“ vorgestellt – sozusagen als Warnsignale, die zeigen sollen, welche Risiken für die Immobilienwirtschaft entstehen können, falls die notwendigen Schritte zur digitalen und nachhaltigen Transformation nicht ergriffen werden.
Sieben Szenarien – ein Überblick:
- Status Quo Plus: Evolutionäre Anpassung mit inkrementeller Nachhaltigkeits- und Technologie-Adaption und teilweiser Industrialisierung der Baubranche.
- Innovativer Green Deal: Sprunghafte technologiegetriebene ökologische Transformation, unterstützt durch eine fortschrittliche Politik und mehr Ökologiebewusstsein.
- Suffizienz: Sprunghafte Entwicklung in Richtung suffizienter, regenerativer Wirtschaft und Gesellschaft mit Fokus auf Bestandssanierungen und alternative Nutzungskonzepte.
- Techno-Rationalisierung: Hochgradig industrialisierte Baubranche und voll digitalisierte Immobilienwirtschaft, die sich durch Effizienz, innovative Gebäudetechnologien und Nutzungsflexibilität auszeichnet.
- Bau-Boom: Aufschwung aufgrund progressiver Bundespolitik und hoher Kapitalverfügbarkeit mit innovativen, industriellen Strukturen in der Baubranche, voll digitalisierten Gebäuden und hoher Fachkräftezuwanderung.
- Reaktionäres Chaos: Tiefgreifende Krise der Immobilienbranche mit fehlender Umsetzung der ESG-Regulatorik und traditionellen, fragmentierten Strukturen in der Baubranche, sowie niedrige Fachkräftezuwanderung.
- Stagnation und Degrowth: Marktlähmung durch hohe Zinsen, fragmentierte Strukturen in der Baubranche, moderate Fachkräftezuwanderung sowie durch Low-Tech verhinderte Nutzungsflexibilisierung.
Die Szenarien sollen für die Branche als Kompass für strategische Entscheidungen dienen, indem sie verschiedene mögliche Zukünfte aufzeigen, schreiben die Studienautoren im Fazit. Unternehmen sollten sie nutzen, „um robuste Strategien zu entwickeln, potenzielle Risiken frühzeitig zu identifizieren und Innovationsimpulse zu generieren.“
Dabei werde es entscheidend sein, die Szenarien nicht als starre Zukunftsbilder zu verwenden, sondern ein internes Horizon Scanning einzurichten und (schwache) Signale systematisch zu beobachten.